Mein Verständnis von „Coaching“

Der Begriff Coaching wird mittlereile inflationär benutzt. Aus den vielfältigen Definitionen, die es in der Fachliteratur gibt, habe ich für meine Arbeit dieses Verständnis geprägt:

  • Hilfe zur Selbsthilfe (v.a. durch Fördern, Fordern und Feed-back geben)
  • Ressourcenorientierter Beratungsprozess, der die Potenziale des Kunden (Coachees) stärkt
  • Hierbei liegt der Fokus speziell auf der Stärkung von Selbstverantwortung, Wahrnehmungs- und Reflektionsfähigkeit des Kunden.
  • Coaching ist i.d.R. auf Ziele und Verhalten in der Zukunft orientiert.

Neben professionellem Know-how des Coaches ist die Qualität der Beziehung zum Kunden ausschlaggebend für den Erfolg des Coaching-Prozesses. In meinen Coachings und Trainings, die ich seit fast 20 im gesamten Rhein-Main-Gebiet durchführe, ist eine gute Beziehungsebene immer die Basis einer guten Zusammenarbeit.


Was genau versteht man unter einem Modell im Coaching?

Ein Modell ist eine vereinfachte Beschreibung der Wirklichkeit und soll diese, oder einzelne Aspekte hiervon, möglichst zutreffend abbilden, um so Themenstellungen des Kunden gezielt bearbeiten zu können. Die Realität ist aber deutlich komplexer als ein Modell sein kann (vgl. auch Naturwissenschaften), was an Interdependenzen und Rückkopplungen in den Systemzusammenhängen der Systeme des Kunden liegt. Ein Modell kann also nur einen Ausschnitt der Realität beschreiben. Ein Modell strukturiert dabei die Erfahrungen des Kunden, um so Ansatzpunkte für die Arbeit im Coaching zur Erreichung der Ziele zu liefern und positive / förderliche Handlungen des Kunden zu ermöglichen. Um gut damit arbeiten zu können, sollte ein Modell (teilweise auch Landkarte genannt) leicht verständlich und pragmatisch sein.


Was genau versteht man unter einer Methode im Coaching?

Unter Methoden verstehe ich (teil-)standardisierte Vorgehensweisen im Coaching, mit denen ein Coach bestimmte Themenstellungen strukturiert bearbeitet. Synonym werden auch die Begriffe Techniken, Instrumente oder Werkzeuge verwendet.  arbeiten. Der Einsatz von Methoden ist abhängig vom Kunden, seinen Fragestellungen, Zielen und Antworten. Es existiert i.d.R. keine festgelegte Vorgehensweise zum Methodeneinsatz, daher sollte ein Coach über einen  umfangreichen Methodenkoffer verfügen, den er bedarfsorientiert und gemäß seiner (intuitiven) Steuerung einsetzen kann.


Was genau versteht man unter einer Intervention im Coaching? (von lat. interveniere – dazwischenkommen)

Systeme weisen grundsätzlich eine gewisse Stabilität auf und setzen sich gegen Veränderungen zur Wehr. Dies gilt natürlich auch für Systeme des Kunden (z.B. Herkunfts-/Gegenwartsfamilie, Soziale Gemeinschaften), die für ihn belastend oder störend sind. Veränderungen werden daher oft als Bedrohung wahrgenommen.

Da das Coaching auf Veränderungen abzielt, hat der Coach die Möglichkeit auf den Kunden verstörend einzuwirken und so sein System aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wichtig ist, dass auf eine neue positivere Systemform hingewirkt wird.  Kurz gesagt kann man eine Intervention als ‚zieldienliche Störung’ definieren.


Welchen Nutzen sehe ich im Coaching?

Da der Coach gemeinsam mit dem Kunden die Problemstellung untersucht (Auftragsklärung, Kontextanalyse) kann auch eine Begleitung bei der Suche und Umsetzung passgenauer Lösungen erfolgen. Hierbei ist besonders die Ressourcenstärkung (s.o.) als wichtiger Punkt hervorzuheben.

Coach und Coachee können dabei im Coaching-Prozess Lösungsoptionen durchspielen, diese auf Aufwand, Einwände und Risiken prüfen und die Umsetzung konkretisieren und sicher stellen. Beide haben als Nutzen also Sicherheit, Zeit- und langfristige Kostenersparnis.


Wo sehe ich die Grenzen im Coaching?

Es gibt m.E. zwei wesentliche Abgrenzungen zu…

  • Supervision (kontinuierliche Psychohygiene) und
  • Therapie (Behandlung von Störungen mit Krankheitswert, oft vergangenheits­bezogen. Typisch sind tief verwurzelte neurotische oder sogar psychotische Verhaltensweisen sowie traumatische Ereignisse.)

Darüber hinaus ist Coaching nicht möglich, wenn der Coachee hartnäckige Veränderungsresistenz zeigt. Oder aber wenn sich stark konträre Aufträge im Rahmen einer Dreiecksbeziehung (z.B. Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Coach) zeigen.

Für weitere Informationen vereinbaren Sie gerne einen Termin in Frankfurt, Offenbach oder Hanau.

zurück